Vor toller heimische Kulisse musste die Erste gegen den TTC Gifhorn ihre dritte Saisonniederlage einstecken, obwohl man dem Titelaspiranten einen harten Kampf lieferte. Nach fast vier Stunden Spielzeit stand eine unglückliche 5:9 Niederlage auf der Anzeigentafel. „Leider haben wir unsere tolle Leistung heute nicht mit einem Punkt belohnt“ war Jens Obst enttäuscht.
TTC Berkum – TTC Gifhorn 5:9
Die Gäste reisten ohne ihren Spitzenspieler Manca an, der bereits vor der Saison angekündigt hatte, nicht bei allen Punktspielen an Bord zu sein. „Wir kommen uns hier ein bisschen wie in einer Disko vor“ stellte Gifhorn-Kapitän Thorsten Jung bei der Begrüßung fest, was auf die abgedunkelte Rosenthaler Halle und den möglichen Heimvorteil bezogen war.
Der heimische TTC kam in den Anfangsdoppeln gut in Fahrt. Im Duell der oberen Paarkreuze gingen Jens/Sascha gegen Winkelmann/Horstmann genauso mit 2:1 in Führung, wie am anderen Tisch Benni/Fabi gegen Thorsten Jung/Röhrig-Bartel. Während das Duo Weiß/Spatz ihr Pulver damit verschossen hatten und die beiden weiteren Sätze klar abgeben mussten, erspielten sich Henke/Obst eine 9:6 Führung im vierten Durchgang. „Gifhorn nahm eine Auszeit und danach waren wir etwas zu passiv“ stellte Kapitän Sascha fest und ärgerte sich über die vermeidbare Fünfsatzniederlage. Es sollte nicht die letzte bleiben...
Wie bereits in den ersten drei Saisonspielen war dagegen auch diesmal auf unser Doppel drei Jan/Lukas verlass. Sie erhöhten ihre Doppelbilanz durch einen Fünfsatzerfolg über Kreye/Florian Jung auf 4:0 und brachten uns wieder auf 1:2 heran.
Sascha brauchte zwei Sätze, um sich in das Match gegen den ehemaligen Regionalliga-Spieler Yannis Horstmann reinzukämpfen. Nach Abwehr eines Matchballs gewann er den vierten Durchgang mit 15:13, ließ jedoch im Entscheidungssatz wieder nach. „Die Kondition ist noch ausbaufähig“ stellte er nach zwei Matches in Folge über die volle Distanz ernüchtert fest. Jens feuerte dagegen von Beginn an gegen Winkelmann auch allen Lagen und brachte den Gifhorner Spitzenspieler zur Verzweiflung. „Das war eine sehr starke Leistung von Jens“ lobte Lukas seinen Teampartner. Durch einen ungefährdeten Dreisatzsieg konnte Berkum auf 2:3 verkürzen.
Drei weitere Fünfsatzkrimis sollten folgen...
Bei Benni und seinem Gegner Marc Kreye wechselten sich Licht und Schatten in schöner Regelmäßigkeit ab. Erst im fünften Durchgang gelang es beiden, ihr bestes Tischtennis an die Platte zu bringen. Kreye hatte am Ende das berühmte Quäntchen auf seiner Seite und siegte mit 11:9. Die tollen Ballwechsel setzten sich auch im Match von Jan gegen Thorsten Jung fort. Jan kämpfte sich nach hohem Rückstand und Abwehr eines Matchballs im vierten Durchgang zurück in Spiel und hatte in der entscheidenden Phase des letztes Satzes das Vertrauen in seine Vorhand zurück gewonnen. Mit 11:9 besiegte er den Gifhorner Kapitän und ließ die vielen heimischen TTC-Fans jubeln. „Die Stimmung in der Halle war wieder toll und die Zuschauer haben mich zum Sieg getragen“ war Jan glücklich.
Auch das untere Berkumer-Paarkreuz knüpfte nahtlos an die Form an und brachte den Aufsteiger Halbzeit mit 5:4 in Front. Lukas stellte sein Spiel gegen Florian Jung im fünften Satz – und damit rechtzeitig – noch mal um und hielt seinen Gegner dann beim 11:4-Erfolg sicher auf Distanz. Beeindruckend war auch die abgeklärte Vorstellung von Fabian, der Röhrig-Bartel (in der Vorsaison noch im oberen Paarkreuz aktiv) durch eine gute Mischung von Spin- und Blockspiel immer wieder vor unlösbare Probleme stellte und sicher mit 3:1 triumphierte.
Da Benni zur Schicht und Jan zum Fußballspiel mussten, zogen wir den zweiten Einzeldurchgang aus der Mitte vor. Benni sah nach einer 2:1 Satz- und 9:5-Punkteführung gegen T. Jung schon wie der sichere Sieger, zumal sein Gegner bereits vorher lautstark seine eigene Auswechselung eingefordert hatte. Das Spiel kippte noch mal komplett und so ging Satz 4 + 5 mit 10:12 und 9:11 an Gifhorn.
Auch Jan schien nach gewonnenem ersten Durchgang gegen Kreye bereits mit den Gedanken auf dem Fußballplatz zu sein, was drei klare Satzniederlagen (insgesamt 1:3) erklären würde.
Gifhorn war mit 6:5 vorne und nun durfte endlich das obere Paarkreuz wieder an den Tisch.
Sascha lieferte sich mit Winkelmann einen offenen Schlagabtausch, musste seinem Gegner aber erneut nach dem fünften Satz gratulieren. „Ich sollte vielleicht mal versuchen ein Match früher zu gewinnen, im fünften Satz wird das zur Zeit nichts“ stellte der Berkumer Kapitän nach seiner vierten Fünfsatzniederlage im Einzel frustriert fest.
Jens fand gegen Horstmann erst zu spät das richtige Mittel und konnte dann die 1:3 Niederlage nicht mehr verhindern.
Das untere Paarkreuz ging nun mit einem 5:8 Rückstand an die Tische. Zwar gewann Fabian recht deutlich gegen F. Jung, doch durch die 1:3 Niederlage von Lukas gegen Röhrig-Bartel kam weder sein Spiel in die Wertung noch die Erste noch ins Schlussdoppel.
„Es ist unfassbar, alle spielen ihr bestens Tischtennis und wir stehen mit leeren Händen da“ stellte Betreuer/Edel-Fan+2.Präsi Peter Krätzig fest.
„Wir können mit unser heutigen Leistung gegen einen Titelkandidaten sehr zufrieden sein“ lobte Jens „es wird wichtig sein, dass wir diese Leistung gegen die anderen Abstiegskandidaten wiederholen können“.
Und auch der Gegner hatte noch ein Lob parat „Ich bin von eurem unglaublich tollen Teamgeist beeindruckt“ sagte Marc Kreye „und bin mir sicher, dass ihr gerade zu Hause noch viele Gegner ärgern und besiegen könnt“.