Die Ausgangslage war klar: Ein Punkte würde uns zur Herbstmeisterschaft reichen. Aber natürlich waren wir nach Braunschweig gereist, um unsere weiße Weste zu behalten... und es gelang.
Wie erwartet wurden wir vom Bezirksliga-Mitaufsteiger herzlich empfangen und verlebten ein schönes Punktspiel in gewohnt freundschaftlicher Braunschweiger Atmosphäre. Auch wir hatten im Vorfeld hierfür unsere Hausaufgaben gemacht, damit nichts schief gehen und etwas auf die Stimmung drücken konnte. Vor allem die von Uli in der vorherigen Trainingswoche eingelegten Extra-Schichten mit der Überschrift „Training von unverdeckten Rückhand-Aufschlägen“ trug Früchte.
Im Anfangsdoppel schafften es Asche und Sascha in drei Sätzen jeweils nicht, ihre teilweise komfortable Führung ins Ziel zu retten und unterlagen dem Acosta-Spitzendoppel Bosse/Haberstumpf mit 0:3. Uli/Jan machten mit Daniel/Schäfer ebenso kurzen Prozess wie Benni/Fabi gegen Schimmelpfennig/Papendiek – jeweils 3:0 für den TTC.
Auch der Einzeldurchgang begann furios und wir konnten mit vier teilweise schnellen Siegen den Grundstein legen. Sascha bezwang Dirk Bosse in vier Sätzen und Uli ließ Haberstumpf drei Sätze keine großen Hoffnungen.
Benni brauchte etwas, um sich an das spinreiche Spiel von Daniel zu gewöhnen. Nach verlorenem ersten Durchgang übernahm er selbst die Initiative und fuhr noch einen sicheren Viersatzsieg ein. Das Jan nicht umsonst auf dem Treppchen im mittleren Paarkreuz steht, musste sein Gegner Schäfer neidlos anerkennen. Zwar spielte dieser nicht schlecht, aber „Bum-Bum Fichtner“ schoss eiskalt aus allen Lagen zurück.„Diese 6:1 Führung war die halbe Miete“ stellte Jan fest.
„Er ist doch noch ein Mensch und er kann doch noch ein Einzel verlieren“. Diese Erkenntnis gewannen wir über Asche nach seinem sehenswerten Match gegen Abwehr-Ass Jörg Schimmelpfennig. Mit 9:11 unterlag der TTC-Riese im fünften Satz und musste somit die erste und bisher einzige Einzelniederlage in der Saison hinnehmen. „Im Entscheidungssatz liege ich mit 5:1 vorne, das muss ich nach Hause schaukeln“ zeigte sich unser Vize-Oldie selbstkritisch.
Den alten Abstand stellte Fabian mit seinem Dreisatzerfolg über Papendiek dar. Glück hatte er in einigen Situationen, wo sein Gegner nur die Schlägerkante traf und somit eine engere Partie den Zuschauern erspart blieb... äh, ich meine... leider nicht vergönnt war. - 7:2 zur Pause
Uli baute seine makellose Bilanz aus und blieb auch im dritten Match in seiner Karriere gegen Bosse ohne Satzverlust. Sascha konnte dagegen seine Form aus dem ersten Einzel nicht noch einmal an den Tisch bringen und unterlag Haberstumpf mit 1:3.
Mit Nerven aus Stahl gewann Jan seine ersten beiden Sätze jeweils mit 12:10 gegen Daniel und legte den Grundstein für seinen 3:1 Erfolg, der den Gesamtsieg bedeutete.
Mit einer 5 Minuten Dusche und ohne das sonst übliche Bierchen mit den Gegnern feierten wir unsere Herbstmeisterschaft!
„Diese Partie ist schnell erzählt, sie geht einfach unter 9 zu Henke in die Geschichtsbücher ein“ bilanzierte der Capitano.
Der Tabellenfünfte aus Othfresen trat mit seinem besten Team an und konnte schließlich nur einen Zähler mit nach Hause nehmen.
„Endlich haben wir mal wieder beide in einem Doppel gut gespielt und konnten ein Doppel 1 schlagen“ war Asche nach dem Fünfsatzsieg an der Seite von Sascha gegen Fuchs/Hübel zufrieden. Die Bank von England, in Person auch Meier/Fichtner genannt, gewann genauso sicher wie Benni/Fabi mit 3:0.
Uli hatte nur im ersten Satz leichte Schwierigkeiten sich auf den Kurznoppen-Belag von Hübel einzustellen und siegte mit 3:1. Sascha hielt das Spiel gegen die gegnerische Nummer 1 Fuchs lange offen, bis ihm im vierten Durchgang beim Stand von 6:6 einige leichte Flüchtigkeitsfehler unterliefen, die das Match zugunsten seines Gegners entschieden. „Er hat verdienst gewonnen“ gab der Kapitän zu.
Nach einer anscheinend beruhigenden 2:0 Satzführung kam Jan's Gegner Weimann mit starken Rückhand-Schüssen zurück ins Match und zwang die Berkumer Nummer drei doch in den Entscheidungssatz. Mit lautstarken Anfeuerungsrufen, einer kleinen taktischen Veränderung und seiner zuverlässigen Vorhand-Peitsche kämpfe sich Jani schließlich zu einem 11:7-Sieg.
Benni hatte diesmal eines der leichteren Partien erwischt und bezwang Hagemeier klar in drei Sätzen.
Mit sehenswerter Halbdistanz-Abwehr (ohne Noppe) und gefährlichen Rückhand-Schüssen versuchte Fellmann unserem Fabi das Leben schwer zu machen. Viele schöne und lange Ballwechseln gab es für die TTC-Fans zu bestaunen und auch Fabian hatte seinen Spaß „das Spiel hätte ich gerne noch drei Sätze weiter gespielt, das hat richtig Laune gemacht“. Doch nach einem 11:9 im vierten Satz war leider schon alles vorbei...
Da war er wieder, der gefürchtete Aschemann-Rückhand-Pressblock! Immer wieder verzweifelte Acar an dieser Waffe unserer Nummer 6 und holte sich eine schnelle 0:3-Packung ab.
Beim Stand von 8:1 hatte Uli die Chance gegen Fuchs alles klar zu machen. Der Othfreser (ich hoffe das schreibt man so!?!) zeigte sich mit seiner knallharten Vorhand als harter Widersacher und verlangte Uli alles ab. Beide Akteure schenkten sich nichts und puschten sich im fünften Satz zur Bestform. Uli gelangen im entscheidenden Moment die Big-Points die seinen Gegner verzweifeln ließen. „Das war ein tolles Match“ fand auch schließlich unser Bayer, der eine geniale Hinrunde für beendet erklärte!
Mit einer überragenden Hinrunde mit 20:0 Punkten und einem Spielverhältnis von +63 (der Zweitplatzierte Wolfenbüttel liegt bei 16:4 und + 26) war der Aufsteiger TTC Berkum der absolute Überflieger der Bezirksoberliga-Hinserie!